Endlich wieder Probe nach 8 Monaten Pause
Wie die allermeisten Vereine und das kulturelle Leben, mussten wir auch im vergangenen Herbst unsere Probenarbeit einstellen. Die beinah unbeschwerten Proben auf dem Schulhof waren da schon lange Geschichte und wir tauschten den Dienstagabend mit Ploppschutz, verschließbarem Kodenswasserbehälter, selbstgebautem Frischhaltefolienschutz, Abstand und desinfizierten Stühlen gegen weitaus ruhigere Abende auf dem heimischen Sofa. Was anfangs vielleicht noch erholsam und als überbrückbarer Zustand angesehen wurde, wurde vielen kleinen und großen Musikern schnell langweilig. Ein gemeinsames Musizieren per Videokonferenz war aufgrund der technischen Möglichkeiten keine Option. Bis unserem Jugendleiter aus Grafenberg von einem getrennt gemeinsamen Spielen erfahren hat. Getrennt – gemeinsam? Klingt zunächst komisch, aber auf diese Weise haben immer mehr Vereine umgeschwenkt. Die Noten für ein bekanntes Stück wurden kontaktlos verteilt und verschickt und dann gings für jede/n separat ans Üben und Einspielen über das Smartphone. Eine kurze Mail an Alex und die Sache war im Kasten. Alex hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, die einzelnen Tonspuren zu einem gemeinsamen Stück zusammen zu fassen. So entstand unser erstes JuKa-Isolationsstück, was sich durchaus hören ließ. Zusätzlich fanden hin und wieder Videoanrufe statt, in denen sich die Jugendlichen auch zu anderen Themen austauschen und Spiele spielen konnten. Zwischenzeitlich hatte sich auch ein Stammtisch bei der Stammkapelle eingebürgert. Stellvertretend für die Proben fand jeden zweiten bis dritten Dienstag ein Videotermin statt. Neben quatschen und austauschen, testeten wir auch dort ein Spiel, das wir bereits mit der JuKa online gespielt haben: Gratic phone – so was ähnliches wie stille Post. Bei diesem Spiel schreibt jeder einen Satz, welcher übers Internet an einen anderen Spieler gesendet wird, der wiederum ein Bild daraus malen muss und anschließend entsteht wieder ein Satz und ein Bild, ein Satz, ein Bild, Satz, Bild. Bis man am Ende den Salat hat und nichts mehr war wie es mal begonnen hatte. Das hat für einige Lacher gesorgt.
Nach diesen Monaten der Distanz und Langweile, kam vor ein paar Wochen endlich die erlösende Nachricht. Im Freien darf endlich wieder geprobt werden und das sogar ohne die drei Gs. Natürlich weiterhin mit Abstand und Vorsichtsmaßnahmen, aber wieder gemeinsam, live und in Farbe. Da das Schulgelände zunächst belegt ist, dürfen wir freundlicherweise bei der Baufirma Thomas Müller im Industriegebiet unter dem weitläufigen Werkscarport unser Quartier beziehen. Egal ob Vorstufe, JuKa oder Stammkapelle, nach mehreren Runden fröhlichem Stühle-Desinfizieren, nahmen die Gruppen nacheinander Platz. Der Staub wurde aus den Instrumenten gepustet, die Finger wieder in Fahrt gebracht, sodass die ersten Proben erfolgreich verliefen. Vielen Dank an die Baufirma Müller für die Bereitstellung des Platzes! Nach der Zwangspause für alle, freuen wir uns, wieder unserem Hobby an der frischen Luft nach gehen zu können. Und wer weiß, vielleicht wird die Probe ab jetzt jeden Sommer nach draußen verlegt…?
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